Hotel gesucht - die Familie Clos sucht architektonische Schmuckstücke

10.06.2016 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Vor sieben Jahren sind der katalanische Unternehmer Jordi Clos und seine Söhne in Paris gelandet. Dort kauften sie 2008 genau gegenüber der Oper eine alte schweizer Bank, die zunächst als Bürogebäude und später als Hotel gedient hatte. Vor kurzem hat nun das Hotel “Banke” seinen fünften Stern erhalten und setzt dabei auf seinen Gastronomiebereich, um in der französischen Hauptstadt zu einem “place to be” zu werden. Das Hotel “Caesar”, das die Familie in London besitzt, befindet sich gleich in der Nähe des Hyde Parks. Damit nicht genug: zu den nächsten Zielen gehören Amsterdam, München, Stockholm und Kopenhagen.

 

Jordi Clos, der ursprünglich aus dem Viertel Raval in Barcelona stammt, eröffnete 1992 die erste Hotel-Dachterrasse der Stadt - und zwar auf dem “Claris”. Heute gibt es 66! Der 65jährige, der auch Präsident des “Gremio de Hoteles de Barcelona” ist, hat gern die Zügel in der Hand und darum ist es nicht verwunderlich, dass er das Ruder bisher noch nicht an seine Zwillingssöhne abgeben will.

 

Jordi und Joaquim Clos führen die alten Familientraditionen jedoch jetzt schon fort. Joaquim, der Management studierte und eine Karriere in verschiedenen Hotelketten hinter sich hat, übernahm vor sechs Jahren die Firmenleitung der “Derby”-Hotels. Sein Bruder Jordi, der einen Abschluss in Industriedesign hat, verleiht den Hotels durch eine Mischung aus Moderne, Nüchternheit und klassischem Design seine Handschrift.

 

Ende vergangenen Jahres hat das Unternehmen seinen Firmensitz nach Madrid verlegt, um die Geschäftsübergabe dank der Steuervergünstigungen der Hauptstadt zu erleichtern. Von dort aus streben die Clos nicht nur eine nationale, sondern eine europaweite Ausdehnung an. “Joaquim ist der wirtschaftliche Teil der Familie, formell und ernst”, erklärt Clos senior. “Mein anderer Sohn und ich geben das Geld aus”, gibt er zu. Jordi ist wie sein Vater Kunstsammler und bringt bei der Gestaltung der verschiedenen Hotelmarken alte Möbel ein, die aus aller Welt stammen.

 

Das Hotel in Paris hat 94 Zimmer und ein Treppenhaus für “Dienstboten”, das von Auguste Eiffel gestaltet worden, aber unter einem Teppich verborgen war. “Wir haben es nach und nach renoviert”, erklärt Clos. Ausserdem wurden hunderte von verschlossenen Safes der alten Bank gefunden, die nach dem Zweiten Weltkrieg vergessen worden waren. “Wir haben sie Stück für Stück geöffnet und Briefe sowie persönliche Dinge gefunden. Diese haben zwar einen geringen materiellen, aber hohen emotionalen Wert, und daher werden wir sie in einem Museum im Hotel ausstellen.” Mit derselben Geduld, mit der sie Schätze auf der ganzen Welt suchen, suchen die Clos auch renovierungsbedürftige Gebäude mit besonderem Glanz in Amsterdam, Kopenhagen, München und Stockholm, um ihr Vermächtnis weiter zu vergrössern.

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